Es wird immer heißer. Sechsunddreißig Grad misst das Thermometer am Nachmittag, nachdem wir bis mittags gefaulenzt und dann Risi e Bisi verspeist haben. Ein traditionelles venezianisches Gericht: Reis und junge Erbsen, die wir zusammen in Geüsebühe gekocht und mit geriebenem Parmesan und frischer Petersilie zubereitet haben. Das Gericht schreiben wir in unser Familienkochbuch.

Zunächst fahren wir in Vicenza zur Basilica Monti Berici und bewundern das Bauwerk zu dem ein etwa ein Kilometer langer Arkadengang hinauführt. Wunderschön ist auch der Blick auf die Stadt. An Tagen an denen es nicht wie heute diesig ist, erscheinen auch die Dolomiten im Panorama.

Uns erscheint jedoch erst einmal die Preistafel an der von Andrea Palladio entworfene Villa Rotonda: zehn Euro Eintritt pro Person erlauben uns Außen- und Innenansichten des Weltkulturgutes zu bestaunen. Das ist mit Verlaub unverschämt teuer. Wir schwören uns, dass dieses die einzige Villa sein wird, fÜr deren Besichtigung wir in diesem Urlaub zahlen werden.

Die perfekte Symmetrie Gebäudes begeistert uns; natÜrlich wie Überall auf der Welt an zwei Seiten stahlgerÜstumschlungen, schnell sind etliche Fotos dank optimaler Kameratechnik und trotz obligatorischem Blitzlicht- und Stativverbotes auch in den Innenräumen geschossen. Gut, wir dürfen diese Bilder nicht kommerziell nutzen, unser Reisetagebuch bekommt durch diese Dokumentation aber eine gewisse Einmaligkeit.

Die Besitzer der benachbarten Villa Valmarana „ai Nani“ bekommen unser Eintrittspreiszahlenboykott als erstes zu spüren. Die Zwergenfiguren auf der Gartenmauer, die der Legende nach an die kleinwÜchsige Tochter der Familie erinnern sollen, werden von jenseits abgelichtet.

Auf dem Weg nach Hause probieren wir im Weingut „Villa Magna“ noch einen Vespaiolo und einen „Capitel de la Vegra“ (Cuvée aus Tocai und Cabernet Blanc). Wir nehmen je drei Flaschen mit der Qualitätsbezeichnung denominazione di origine controllata Breganze mit in die Ferienwohnung, auch als Dank für die rührselige Probe, die uns die Besitzerin in einem mühevollen Englisch servierte. Zudem sind die Sommerweine natürlich auch ideal als Terrassengesöff.

Abends kochen Cornelia und Frank mit Jamie Oliver: der einfachste sinnlichste Salat der Welt bestehend aus Feigen, Mozzarella und Parmaschinken begeistert als Vorspeise. Danach Gaumenfreude mit Seeteufel, der mit Pancetta und Brot auf einen Rosmarinzweig aufgespießt und im Ofen gebraten wird. Genial.

Comments are closed.