Gut, wenn man die Busfahrpläne enträtseln kann. So ist es vom Hotel nur eine kurze Fahrt nach Belem, wo sich entlang des Tejos einige historische Sehenswürdigkeiten aufreihen: der Torre de Belem, das Padrao dos Descombrimentos und das Mosteiro dos Jeronimos. Am Vormittag ist die Anzahl der Touristen noch überschaubar, die mit uns die enge Wendeltreppe des Turmes emporsteigen. Der Ausblick vom Weltkulturerbe ist schön; vielleicht wäre es in der warmen Abendsonne noch spannender. Das Denkmal der Entdeckungen wurde erst 1960 zu den Feierlichkeiten zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer eingeweiht und verdeutliche in erster Linie das künstliche Wiederbeleben der wichtigsten Epoche der nationalen Geschichte Portugals unter der Salazar-Diktatur, klärt uns unser „Baedecker Lissabon“ auf. Wir unterqueren die Avenida da India, umrunden den kunstvoll angelegten Fonte Luminosa und betreten das Hieronymitenkloster, dem „Höhepunkt portugiesischer Baukunst“. Zunächst betreten wir die frei zugängliche Kirche Santa Maria de Belem. Wir setzen uns und hören Chorälen zu, die aus Lautsprechen den dreischiffigen Innenraum sanft beschallen. Gerne bezahlen wir Eintritt für den berühmten Kreuzgang des Klosters, der schon als „prachtvollster der Welt“ bezeichnet wurde. Wir lesen im Baedecker: „Seine Bedeutung liegt zweifellos in der Ausgestaltung in reinster Manuelinik, wie sie in Portugal sonst nur in den Kreuzgängen von Batalha und Tomar zu finden ist.“ In der Confeitaria dos Pasteis de Belem entspannen wir uns bei Cafe und Orangensaft. Nicht versäumen dürfen wir natürlich nicht die Spezialität des Hauses: Blätterteigküchlein, die mit einer Vanillecreme gefüllt, gebacken und anschließend mit Zimt und Puderzucker aus Portionstüten bestäubt werden. Ein Gedicht für sensationelle 70 Cent. |
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