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Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstücksbuffet schlendern wir zur Metrostation und erleben während der Fahrt zur angepeilten Station Oriente schon die ersten Höhepunkte des Tages: die Metrostationen, die wir durchfahren zeichnen sich durch Kunstwerke aus, die zum Aussteigen und Fotografieren animieren.
„Das machen wir dann auf der Rückfahrt“, entscheiden wir.Erst einmal werden Kinderwünsche erfüllt.Auf dem ehemaligen Gelände der Weltausstellung 1998 ist noch ein Zuschauermagnet erhalten geblieben: der Pavillao dos Oceanos. Zwanzig Euro berappen wir für das Betreten des mächtigen Aquariums. Innen trennt uns eine übermannshohe Glasscheibe von der Unterwasserwelt. In meinem Leben habe ich noch einen Tauchgang gemacht, vielleicht könnte ich dann dieses Panorama besser begreifen. Aber was könnte ich greifen? Wasser? Besser verstehen? Wie, ohne festen Stand? Kann ich hören, riechen? Das Salz schmecken, ja. Meine Wahrnehmung auf das Sehen beschränkt, prägen sich grazile Bewegungen ein: unscheinbare Flossenschläge eines scheinbar schwebenden Fisches, mechanisches Öffnen und Schließen übergroßer Augen. Je mehr ich mich auf die Haie, die Kugelfische, Schwärme von Kabeljau oder kleine bunte Fische einlasse, umso unbekannter wird mir die Meereswelt. Was mögen bloß Wiebke und Hendrik denken? (Beide haben abends seeleruhig geschlafen, keine träumte vom Haifisch, der Zähne hat.) Das schicke Souvenir zur Linken ist im übrigen eine kostenlose Beigabe, die ich mir durch reichhaltiges Einkaufen von Kinder T-Shirts und Stofftieren im Shop des Ocenariums verdient habe. Jetzt knurrt uns der Magen. Wir haben uns jeder ein Baguette verdient. Pause. Wir beobachten Scharen von Schulkindern, die in gepflegten Uniformen von Ihren Erziehern über das Gelände geleitet werden. Müssen sich eigentlich die Schulkinder in Hannover auch alle das dortige Expogelände anschauen? Ich schweife ab. Wunderschöne Wasserspiele sind hier auf der Ausstellungsfläche geblieben. Einige simulieren Vulkanausbrüche; Wasserfontänen explodieren aus dem Inneren und ergießen sich über den Kegel. Ein toller Spaß für jeden, vor einem Ausbruch vor den Wassermassen zu fliehen. Gelingt nicht jedem. Im neuen Einkaufszentrum Vasco da Gama haben wir anschließend noch Zeit für einen café (die Kinder bekommen ihr tägliches „Bestechungseis“, damit sie nicht so viel murren, insbesondere zeigt sich unsere Dreijährige phasenweise -verständlicherweise- „fußkrank“) Abschließend einen kurzen Einkauf (Saft, Wasser, Wein, Käse und co. für das Abendbrot). Nein, aussteigen und in den Stationen ausgiebig fotografieren, dazu fehlt uns jetzt die Lust. Auch wenn der Tag erst zu dämmern anfängt, freuen wir uns darauf einfach im Hotel deutsches Unterhaltungsfernsehen zu konsumieren. Rotwein und Taylors 10 jähriger Port begleiten Ellen und mich in die Nacht. |