Die Sonne strahlt.

Wir stehen mal wieder in einer Schlange, diesmal vor den Vatikanischen Museen.“Wir können einen Rundgang durch die Anlage von etwa anderthalb oder drei Stunden machen“, droht uns Ellen den Baedecker lesend.

„Ich dachte, dass es hier nur die Sixtinische Kapelle mit dem Fresko von Michelangelo zu sehen gibt“, wundere ich mich. „Ist das das Bildlogo von meinem Nokia Handy?“, fragt Hendrik. „Das kenne ich auch!“, sagt Annika. „Lassen wir uns doch einfach überraschen“, entscheidet Conni.

„Richtig“, sagt Frank und präpariert seine Kamera. „Hier darf ich ja überall fotografieren“. Spricht es, und nimmt ein Motiv ins Visier.

So treiben wir mit den Massen zunächst in den warmen Innenhof, dann in das Ägyptische Museum, wo Mumien Wiebke erschaudern lassen. „Schlafen die da?“ – „Ja.“ Es geht weiter im Schneckentempo durch zahlreiche Säle, die einzelne Museen beherbergen. Überall Skulpturen, Mosaiken, Teppiche, Bronzen, Statuen von Mensch und Tier, Granit, Marmor, Porzellan. Uns wird schwindelig von der Pracht.

Besonders gefällt uns auch die Galleria delle Carte Geografiche. Auf den schmucken Landkarten suchen wir unsere ehemaligen Urlaubsziele in Italien.Dann kürzen wir ab und gelangen endlich in die Sixtinische Kapelle.“Silenzio, silenzio!“, ermahnen uns Uniformierte. „Und keine Fotos, no photos, nix knipsen.“ Darum schert sich kein Mensch.Die Technik des 21. Jahrhunderts schenkt uns tolle Andenken aus der Zeit des Pinsels und der Farbe. Die Deckenfresken Michelangelos und die Fresken Botticellis, Ghirlandaios und Co. an den Seitenwänden sind unbeschreiblich und aus der Rubrik: „once in a lifetime“.

Gegen dreizehn Uhr verlassen wir den Vatikan und gehen in der Via Cola die Rienzo natürlich in einem Restaurant der Kette „Pastarito“ essen. Die Adresse haben wir uns im übrigen aus dem örtlichen Telefonbuch herausgesucht. Es ist wieder super lecker und reichlich! Conni probiert Risotto, Ellen frische Pasta, Frank und ich Spagetti. Die Kinder essen Pizza con Wurstel „weil es in Italien ja keine Pizza Hawaii gibt.

„Natürlich hat das Glas Rotwein für die Eltern nicht gefehlt. So gedopt, überqueren wir den Tiber zur Piazza del Popolo. Auch nett hier.Jetzt wollen die Kinder nur noch ihr Urlaubsgeld ausgeben. Frank und ich müssen unbedingt die Spanische Treppe bei Tageslicht ablichten. „Ich habe gerade Bilder für den Jahreskalender Rom gemacht“, wird Frank anschließend sagen. Sonnenuntergang und Blaue Stunde lassen sein Herz höher schlagen.

„Und jetzt noch?“, fragt die Reisegruppe, nachdem wir im LOTTO Store noch Sportschuhe und Pullover für die Kinder finden. „Wir nehmen die Busse zur Isola Tiberina und hüpfen dann kurz in den Stadteil Trastevere um unser Brot für den Abend zu kaufen“, antwortet der Reiseleiter.

In Hotel fällt mir ein, dass die Kinder doch noch in die Hand in die „Bocca della Verità“ stecken sollten.

In einem anderen Jahr.

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