Einmal mit dem Riesenrad durch die Nacht, dann das obligatorische Feuerwerk. Der Mond schaut zu. Home again.
Archiv für die Kategorie Reisetagebücher
Neujahrsspaziergang im Wildpark Schwarze Berge. Der Schnee knirscht unter den Sohlen, Labradorin Merlot fürchtet sich vor Hängebauchschweinen und bellt Bambi an, was Wiebke nicht gut findet.
Tee am Nachmittag, abends bereiten Martin und Wiebke Lachsforellen zu.
Leckeres Vier-Gänge-Menu mit Freunden. Köstliche Bouillabaise, krosser Schweinebraten mit Linsen, mariniertem Büffelmozzarella und Reis, Himbeer-Tiramisu und Käseplatte. Dazu Champagner und Vino Nobile de Montepilciano. Klare Nacht, so dass die Raketen über Hamburg ihre Schönheit voll zur Entfaltung bringen können. Schreibe in Gedanken das Gute des Jahres auf Papier, das Schlechte auf ein anderes Blatt, welches ich verbrenne!
Merlot hat eine andere Technik.
„Eine einheitliche deutsche Bezeichnung dieses Gebäcks existiert nicht. In großen Teilen Norddeutschlands, von Mecklenburg über Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis nach Westfalen und dem Rheinland sowie in Teilen der Pfalz, in Teilen Baden-Württembergs, im Saarland und in der Deutschschweiz werden sie „Berliner“ genannt. In Hessen, Unterfranken, Rheinhessen, Westthüringen und Schlesien kennt man sie als „Kreppel“ bzw. „Kräppel“ oder auch „Krebbel(chen)“. In Berlin selbst und großen Teilen Ostdeutschlands von Vorpommern bis nach Thüringen und Sachsen spricht man von „Pfannkuchen“. In den südlicheren Teilen Deutschlands, insbesondere Bayern, in Teilen Baden-Württembergs (vor allem im Osten) und in Österreich spricht man von „Krapfen“; in Franken, in Teilen Thüringens und im Alpenraum Österreichs, Deutschlands und in Südtirol – wo „Krapfen“ den Bauernkrapfen bezeichnet – spricht man von „Faschingskrapfen“. In Südwestdeutschland findet man – insbesondere zur Fastnachtszeit – auch die Bezeichnung „Fasnachtsküchle“ oder regionale Varianten dieses Begriffs. Auf das Ruhrgebiet und Umgebung beschränkt ist der Begriff „Berliner Ballen“. In Aachen nennt man dieses Gebäck „Puffel“. (sagt WIKIPEDIA).“
So gestärkt fahre ich zum Hamburger Fischmarkt zum Fotografieren. Leider ist es wunderschön grau, mal sehen was das Bilbearbeitungsprogramm zaubern kann. Auch liegt überall hoch der Schnee, gefährliche Glätte, der Hamburger kommt mit X5, Touareg, M-Klasse und Co. zum Silvestereinkauf in das Frischeparadies, tolle Auswahl zu überhöhten Preisen.
Hendrik nimmt den Zug heimwärts, Wiebke übernachtet bei einer Freundin. Bevor Ellen und ich uns im Man Wah am Spielbudenplatz mit Wiebke und Martin treffen, geben wir noch einen Teil unseres Weihnachtsgeldes bei Manufactum für Küchenutensilien aus.
Dann der Höhepunkt des Tages, die Nachttankstelle von Franz Wittenbrink im St. Pauli Theater. Tolle Darsteller, überzeugender Gesang, wir haben Spaß und versprechen uns, häufiger in das Theater zu gehen.
Was bist du groß geworden! Familientreffen in Güster, wir besuchen meine Eltern und lassen uns Gans und Ente mit Rotkohl schmecken. Ein kleiner Verdauungsspaziergang mit Dalmatiner der Nachbarn durch die verschneite Seestraße.
Kaffee und Butterkuchen am Nachmittag, wir klönen, schauen Bilder und Videos: Meine Eltern im Hessischen Regionalfernsehen: Von Lahnstein über Bad Ems bis Nassau. Rentner müsste man sein.
Abends sind wir wieder in Hamburg und gehen zum Currywurstessen zu den Curry Pirates. Einmal die Karte rauf und runter, best Worscht in town, sagt der Hesse…
Die Zeit „zwischen den Jahren“ verbringen wir in Hamburg. Die Straßen sind vereist, daher sind wir erst nach sieben Stunden im Hotel zum Einchecken, dann schmatzen wir einen schnellen Döner am U-Bahnhof Feldstaße, auf Conni, Frank und Annika wartend.
Hendrik kauft sich seine erste E-Gitarre im Bunker, während wir im Cafe September bei Bier und Tee Neuigkeiten austauschen.
Bei den Trollen in Winterhude bestellen wir nach dem Soundcheck der Ibanez chinafood take away und schauen dann den 90 Minuten Film ihrer USA-Reise. Vorher war noch Bescherung. Tolle Kalender wechseln die Besitzer.
Um 7:30 legen wir den Schlüssel unter die Fußmatte und fahren ab. Wir verabschieden uns von zwei Katzen, Tauben, Kaninchen, und Sperlingen, blicken ein letztes Mal auf die Bucht von Morlaix.
Wir werden ganz bestimmt Wiederholungstäter!
Um19:30 sind wir nach knapp 1.200 Kilometern wieder in Linden. Stressfrei ohne Staus und fast ohne Pausen…
„And I think of all the things, that we have left undone…“ oder jetzt regiert der Konjunktiv: Natürlich hätten wir noch Kajaks ausleihen können, mit Fähren auf Inseln fahren können, einen Segelschein machen können, uns von Cidreproduzenten die Herstellung des Apfelweins erklären lassen können, oder, oder, oder. Aber, müssen wir ja nicht.
Entschleunigen war „Zweck“ des Urlaubs, mehr nicht. Und das kann man in der Bretagne bei angenehmen klimatischen Bedingungen problemlos. Der Kopf ist jetzt wieder frei.
So verbummeln wir den letzten Tag, beladen das Auto mit unseren Koffern, räumen ein wenig auf, sehen fern, trinken noch eine Flasche Muscadet, essen Baguette mit Käse. Dann wir ein wenig geschlafen.
Am Vormittag fahren Ellen und ich nach Morlaix und erkunden die Stadt ausgiebig. Angabegemäß hat die Stadt keine 16.000 Einwohner mehr, mir erscheint die Stadt belebter und größer. Aber, es werden auch – wie überall im Département Finistère – viele Häuser zum Vekauf angeboten. Besonders sehenswert sind einige Laternenhäuser, so wie das „Maison dite de la duchesse Anne“, welches gegen eine geringe Gebühr auch von innen besichtigt werden kann, was wir uns nicht entgehen lassen.
Einige Restaurants laden uns zum Mittagessen ein, wir haben aber keinen Appetit auf ein Menue. Daher gehen wir in eine Bäckerei, kaufen kleine Quiches und Apfelküchlein, die wir dann „zu Hause“ essen.
Den Nachmittag verbringen wir wieder am Strand von Primel-Tregastel. Es ist Ebbe, glückliche Kinder buddeln im Watt, Fußfischer suchen erfolgreich nach Muscheln, die Schwimmer müssen weit laufen um in das Meer zu steigen.
Der letzte richtige Ferientag neigt sich beim Kartenspiel dem Ende.
Der Höhepunkt des Entschleunigungsprogrammes, welchem ich mich im Urlaub unterwerfe, ist die Erfindung von Korkentischtennis.
Wir haben gerade lecker zu Mittag gegessen und eine Flasche Cidre getrunken, da bemerke ich die Sprungeigenschaften eines Korkens, der kohlensäurehaltige Getränke in der Flasche hält. Hendrik sitzt mir am Mittagstisch gegenüber und hält sein leeres Limonadenglas in der Hand. Das große Holzbrett liegt in der Mitte des Tisches und das Spiel ist erfunden. Ping in der eigenen Hälfte, Hendrik fängt den Korken mit dem Glas und gewinnt einen Punkt. Nach fünf Angaben ist Wechsel, einen Punkt erhält der Angeber wenn der Fänger den Korken verfehlt, der jedoch auf dem Tisch landen müsste, wenn er nicht berührt wird.
Also, simple and stupid, ich werde erster Weltmeister im Korkentischtennis.
Ein Bewerbungsvideo für „Schlag den Raab“ wird gedreht, die Domain www.korkentischtennis.de wird gesichert, die Merchandisingmaschinerie läuft im Kopf auf Hochtouren.
Hier kommt das Video: Korkentischtennis